Der gruselschöne Gary Oldman

In mehr als 40 Filmen hat der gebürtige Engländer Gary Oldman im Lauf seiner Karriere mitgespielt, in denen er nicht selten skurrile bis morbide Bösewichte verkörperte. Sein Kino-Debüt absolvierte er als Punkrocker Sid Vicious in Sid&Nancy. Seit seiner Rolle als mutmaßlicher Kennedy-Mörder Lee Harvey Oswald in Oliver Stones Meisterwerk „JFK – Tatort Dallas“ haftet ihm das Image des Schurken an. Das alltägliche Böse stellt Oldman in seinen Rollen dabei so gruselig schön dar wie kaum ein anderer Schauspieler.

Killer und Blutgraf
Als Gegenspieler von Jean Reno brillierte er in Luc Bessons „Leon der Profi“, wobei seine Darstellung des korrupten Cops, der fast beiläufig eine Familie dahinmetzelt, zu den teuflischsten seiner Laufbahn gehört. Genial verkörpert er auch die Rolle des Blutgrafen in „Bram Stokers Dracula“. Der schräge Look des gealterten Dracula gehört dabei wohl zu den skurrilsten Einfällen der jüngeren Filmgeschichte. Insbesondere Goldmans Frisur hat sich dabei definitiv einen der höchsten Ränge auf der Skala der Top 10-Haircrimes in Hollywood-Filmen erkämpft. Umso eindrucksvoller ist sein maskenbildnerischer Wandel hin zum durch Blut verjüngten dunklen Verführer, der aus den karpatischen Tiefen in London angekommen auf Mädchenjagd geht.

Imagewechsel?
In den letzten Jahren hat sich der Vorzeigeschurke immer öfters auch der Verkörperung sympathischerer Rollen zugewandt. Ob als Commissioner Gordon in „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ oder als Sirius Black in „Harry Potter und der Orden des Phönix“ – man möchte meinen, auf seine alten Tage ist Oldman zahm geworden.
Aktuell verkörpert er im 70er-Jahre Remake „Dame, König, As, Spion“ wieder einen von den „Guten“. In der gleichnahmigen Verfilmung des Klassikers von John Le Carré spielt Oldman den britischen Trenchcoat-Spion George Smiley, der einem russischen Maulwurf auf die Spur kommen muss. Der Designer Paul Smith kreierte die Filmkostüme des Streifens, der Oldman vielleicht einen Oscar einbringen könnte.

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