George Clooney in Washington in Handschellen abgeführt

George Clooney wurde vergangenen Freitag zusammen mit seinem Vater, dem Journalisten Nick Clooney, in Washington in Handschellen von der Polizei abgeführt. Beide hatten zuvor vor der sudanesischen Botschaft für bessere Lebensbedingungen in dem afrikanischen Land protestiert. George Clooney und sein Vater hatten zuvor trotz mehrmaliger Verwarnung eine Polizeiabsperrung vor der Botschaft mehrmals übertreten. Die Demonstranten beschuldigen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir, die Hungersnot im Land durch die Blockade von Nahrungs- und weiteren Hilfslieferungen zu verschlimmern. Vor den Kameras in Washington forderte George Clooney die sudanesische Regierung auf, die internationalen Hilfsangebote anzunehmen, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Sie müsse aufhören, „ihr eigenes Volk umzubringen, zu vergewaltigen und auszuhungern“, forderte der Schauspieler auf den Stufen der Botschaft.

Nach ein paar Stunden Haft wurden George Clooney und sein Vater gegen eine Geldstrafe aus dem Gefängnis wieder freigelassen. Der 50-jährige Schauspieler sagte bei seiner Freilassung, dass es seine erste Verhaftung war und hoffentlich auch die Letzte bleiben wird. Für ihn waren die paar Stunden Haft, die er zusammen mit den anderen festgenommenen Demonstranten in einer Zelle verbrachte, aber auf jeden Fall ein einzigartiges Erlebnis. Mit einem Eintrag ins Führungszeugnis muss er wahrscheinlich trotzdem leben.

George Clooney mit den UN-Vertretern Fatma Samoura und Marie-Sophie Reck in Tschad, Foto: © Nando65 / CC
George Clooney mit den UN-Vertretern Fatma Samoura und Marie-Sophie Reck in Tschad, Foto: © Nando65 / CC

Schon seit Jahren engagiert sich George Clooney für bessere Lebensbedingungen im Sudan und macht auf die humanitäre Katastrophe in dem Land aufmerksam. Erst kürzlich hat der smarte Schauspieler den sudanesischen Bundesstaat Südkordofan besucht, der aufgrund von Kämpfen zwischen der Armee und Rebellen von einer schweren Hungersnot getroffen ist. Vergangenen Mittwoch warnte George Clooney während einer Anhörung im US-Senat vor einer humanitären Krise im Sudan. Er berichtete, dass er während seines Sudanbesuchs selbst unter Raketenbeschuss stand und er mit ansehen musste, wie ein neunjähriger Junge bei einem Angriff beide Hände verlor. George Clooney beschuldigt die sudanesischen Regierungstruppen der Kriegsverbrechen durch die Verfolgung unschuldiger Zivilisten. Auch mit US-Präsident Barack Obama diskutierte er schon die humanitäre Lage im Sudan und mögliche Hilfsmaßnahmen für das Land. Im Oktober 2010 initiierte er zusätzlich das Satellite Sentinel Project (SSP), welches mit Hilfe von Satellitenfotos und herkömmlichen Videoaufnahmen einen erneuten Sezessionskrieg im Südsudan verhindern soll.

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