Karls Plauderstunde bei „Wetten, dass ?“
Auch wenn der Designer Karl Lagerfeld neuerdings gerne auf die Beinamen Modezar oder Kaiser verzichten würde, verführt er durch sein monarchisches Verhalten doch immer wieder dazu, diese Vergleiche aus der Schublade zu ziehen. Herablassend wie immer, wenn sich der Star der Modewelt zu seinen Untertanen gesellt, war dann auch sein Auftritt bei Thomas Gottschalks letzter „Wetten, dass ?“ Sendung am vergangenen Samstag.
In gewohnt arroganter wie amüsanter Manier unterhielt Karl Lagerfeld nicht nur das Publikum, sondern erheiterte auch die versammelte Prominenz mit ausgefallenen Geschichten und bissigen Kommentaren. Beinahe verpasste der Modedesigner seine Wette, da er angeregt mit der Hollywoodschönheit Jessica Biel plauderte und das Gespräch keinesfalls zu unterbrechen gedachte.
Und natürlich ging auch dieser glamouröse Auftritt des Mode-Kaisers nicht ohne den schon fast obligatorischen Fauxpas über die Bühne: So konnte sich Lagerfeld beim besten Willen nicht an den Namen des Stuttgarter Modehauses „Breuninger“ (ein langjähriger Kooperationspartner des Modeschöpfers) erinnern, das ab Januar nächsten Jahres Lagerfelds neue Modelinie „Karl“ promoten wird. Ganz abnehmen konnte man ihm seine Unwissenheit freilich nicht, zählt Karl Lagerfeld doch zu den erfolgreichsten Strategen in Sachen Marketing und Selbstdarstellung, die die Modewelt zu bieten hat. Eine effektivere PR-Maßnahme, als dieser Auftritt vor knapp 15 Millionen Zuschauern, ist schließlich kaum denkbar. Und so zeigte sich „Breunigers“ Pressesprecher Christian Witt auch wenig beeindruckt von den Äußerungen des Modezars und bekräftigte, dass die Zusammenarbeit auch weiterhin stattfinden werde.
Eine Sache allerdings machte den sonst so redegewandten Modezaren dann doch sprachlos: Für die schrillen Bühnenoutfits des scheidenden Moderators Thomas Gottschalk hatte selbst Kaiser Karl kein Wort mehr übrig!