Schlechte Umsätze für den Modehandel
Entgegen aller Hoffnungen sind die Umsätze des deutschen Modehandels im ersten Halbjahr 2012 lediglich gering. Dies war das Ergebnis einer Tagung des BTE Mitte Juni.
Nach Schätzungen des Präsidiums liegen die Umsätze 2 Prozent unter den Einnahmen des Vorjahres. Obwohl das erste Quartal recht gut verlief, war das darauffolgende deutlich schlechter. Dies kann vor allem auf das durchwachsene Wetter zurückgeführt werden.
Obwohl die Händler im Vergleich zu dem schlechten Umsatzjahr 2010 noch im Plus sind, machen sich höhere Kosten für Personal und Energie bemerkbar.
Doch neben dem schlechten Wetter mindern auch andere Faktoren den Umsatz des Einzelhandel. So liefern vertikal organisierte Lieferanten bevorzugt an ihre eigenen Shops. Damit kommt es zwangsläufig zu einer Überdistribution, die den Wettbewerb gnadenlos verschärft. Auch wird der Warenbestand auf Grund des Wetters frühzeitig in Geschäft oder Online-Store reduziert. Dies hat einen Umsatzverlust zur Folge.
Doch auch die Vermarktung von Waren über Factory-Outlets ist laut dem BTE problematisch. Den Händlern wird daher empfohlen gewisse Labels konsequent aufzulisten und sich an alternative Lieferanten zu wenden. Die Bereitschaft dazu ist beim Einzelhandel jedoch gering, da eine andere Handhabung ein hohes Risiko darstellt und keinerlei Alternativen gesehen werden. Der BZE weist den Einzelhandel jedoch zu mehr Mut an, da so mehr Umsatz und Rendite zu erwarten sind.
Auch das Erstarken des Onlinehandels lässt die nötige Kundenfrequenz in den Läden sinken. Findet ein Kunde im Handel nicht dir richtige Größe, bestellt er oftmals online seine Kleidung, da er nicht auf die oftmals längere Nachlieferzeit des Geschäftes warten mag. Entgegenwirken kann man dem nur durch einen guten Service, der leider besonders bei größeren Geschäften in den Hintergrund gerät.
Für mittelständische Unternehmen ist es finanziell gesehen sehr schwierig einen eigenen Online-Shop zu errichten, da etablierte Firmen bereits einen hohen Servicegrad vorgelegt haben. Doch es ist wichtig, in gerade so etwas zu investieren.