„Little Black Jacket“ – Modegeschichte in Berlins Untergrund

Nach Tokio, New York und anderen Metropolen weltweit ist nun endlich Berlin an der Reihe, denn die Wanderausstellung „Little Black Jacket“ von Karl Lagerfeld findet sich seit dem 23. November im Berliner Untergrund.

„Little Black Jacket“ – Modegeschichte in Berlins Untergrund
Copyright: Johanna Schmidt

Modegeschichte im Berliner Untergrund
Die Wanderausstellung „Little Black Jacket“ hat es endlich, zur Begeisterung vieler Modefreunde, in die Hauptstadt geschafft. Nach geschätzten 300.000 Besuchern werden in Berlin sicherlich noch viele weitere folgen. Wie der Titel der Ausstellung schon verrät, geht es um die „kleine schwarze Jacke“ – die ikonenhafte Tweed-Jacke von Chanel, die Lagerfeld kurzerhand gefühlt der gesamten Prominenz angezogen und abfotografiert hat. So stellten sich beispielsweise Vanessa Paradis, Claudia Schiffer, Charlotte Gainsbourg, Kirsten Dunst und Kayne West mit großer Freude vor die Kamera des Modeschöpfers, immer dabei die kleine schwarze Jacke. In beeindruckend Posen, ob in Farbe oder schwarz-weiß, auf Leinwand oder Glas, können die Kunstwerke nun in der außergewöhnlichen Ausstellungslocation, dem U3 Bahnhof und Tunnel unter dem Potsdamer Platz, bewundert werden. Der extravagante und wenig glamouröse Ausstellungsort wurde in Berlin wie auch in den anderen Metropolen gezielt so gewählt, denn wie die Gründerin des Traditionshauses Coco Chanel selbst zu sagen pflegte „sollten Frauen stets in der Lage sein, im Laufen einen Bus zu erreichen“. Der Eintritt der Ausstellung ist kostenlos und zudem bekommt jeder Besucher eines der Bilder als Poster für zu Hause. So kann sich jeder selbst ein Stück Modegeschichte in das eigene Heim hängen. Ein Besuch ist auf jeden Fall lohneswert.
 
Theophilus London Copyright: Johanna Schmidt

Eine Hommage an Coco Chanel
Mit der Ausstellung ist es dem berühmten Modehaus gelungen zwei Erfindungen Chanels verschmelzen zu lassen – die „kleine schwarze Jacke“ und das „kleine schwarze“ Kleid. In den 20er Jahren lancierte sie das kleine Schwarze und in den 50er Jahren perfektionierte sie die typische Kostümjacke. Kurz, meist kragenlos, mit Seide gefüttert und durch dünne Ketten im Saum beschwert, fiel diese perfekt und war zudem bequem zu tragen. Die Modemacherin selbst beschrieb es damals so: „Die Eleganz eines Kleidungsstücks ist eine Frage der Bewegungsfreiheit“. Die Zeitlosigkeit dieser Stücke erfährt man immer wieder, wenn man sich eine Chanel-Show ansieht, denn Lagerfeld zeigt in fast jeder Kollektion für Chanel kleine schwarze Jacken auf dem Laufsteg.
Wenn Karl einlädt…
dann kommen sie alle! Die Eröffnungsfeier ließen sich Stars wie Socialite Alice Dellal, Sylvie van der Vaart, Shermin Shahrivar, Schauspielerin sowie Covermodel der Ausstellungsplakate Elisa Sedanoui und Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit natürlich nicht entgehen. Der Modezar Karl Lagerfeld kam, wenn auch etwas verspätet, selbst natürlich auch zur Ausstellung, was für die meisten das Highlight des Abends war. Die etwa tausend geladenen Gäste feierten aber noch bis in den späten Abend zur Live-Musik von „Glass Candy“. Karl Lagerfeld selbst mischte sich auch unters Publikum und zeigte sich damit das erste Mal nach rund fünfzehn Jahren für Chanel in Deutschland. Bei der Gelegenheit geriet Chanels-Spitzenmanager Bruno Pavlovsky gleich einmal über Lagerfeld ins Schwärmen. „Karl sei der beste Designer, den Chanel sich wünschen könne. Er gebe immer 1000 Prozent und verkörpere Chanel selbst wie kein anderer“. Die rund 113 Meisterwerke sind noch bis zum 14. Dezember am Potsdamer Platz zu bewundern.
Der Bildband passend zur Ausstellung „The Little Black Jacket: Chanel’s classic revisited by Karl Lagerfeld and Carine Roitfeld“ mit allen ausgestellten Bildern ist für ca. 78 Euro erhältlich.

Foto-Copyright: Johanna Schmidt

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