Die neue Generation der Fashionwelt

Foto: Flickr/CDFA 2010: Jason Wu, Richard Chai, and winner Alexander Wang

Jeder kennt sie – Dior, Chanel, Dolce & Gabbana, Gucci, Louis Vuitton. Lange wurde die Modewelt von Europäischen Namen bestimmt. Doch seit kurzem hat sich neben den Großen wie Marc Jacobs, Donnatella Versage oder Ralph Lauren, eine Liga von neuen Designern durchgesetzt. Sie sind hot, young und vor allem asiatische Abstammung ist. Es gibt keine Kollektion auf den Fashion Weeks, die nicht von ihnen stammen und New York’s neuen Look bestimmen. Erst vor kurzem haben sich auf der letzten New Yorker Fashion Week 25 asiatisch-amerikanische Designer vorgestellt. Diese Newcomers sind talentiert und überzeugen mit ihren Kreationen – hip, schlicht, klar, tragbar und gradlinig. So gingen 2010 zum ersten Mal alle Auszeichnungen der CFDA (Council of Fashion Designers of America) – der Oscar der Fashionindustrie – an Asiaten darunter Richard Chai (Menswear), Jason Wu (Ready-to-wear) und Alexander Wang (Accessoires). Asiatische Designer bekommen immer mehr Anerkennung und gewinnen an Einfluss. Dies spiegelt sich in vielerlei Hinsicht wieder. 2007 entwarft Thakoon Paninchgual eine Gastkollektion für Gap, ebenso wie Phillip Lam und Alexander Wang. Kenzo ging sogar weiter und holte sich die Opening Ceremony- Schöpfer Humberto Leon und Carol Lim als Creative Directors nach Paris.

Für diese Garde asiatischer Designers, die selbst oder durch ihre Eltern in die USA emigriert sind, war der Erfolg harte Arbeit, stammen sie aus einer Generation ab, wo es gilt die Erwartungen und Wünschen der Familie zu erfüllen. Tradition ist allgegenwertig und zu respektieren. Im Vordergrund asiatischer Familien stehen traditionelle Jobs wie Arzt und Anwalt. „Wieso also für die Mode arbeiten, wenn man auch Anwalt werden kann?“ So hat sich Thakoon Paninchgual durch das Business-Studium der Boston Universität  gequält bevor er seinen Träumen gefolgt ist. Jetzt zählt er zu Anna Wintours Favorites. Ein ähnliches Schicksal eilte auch Phillip Lim und andere großen Namen. Nun aber haben sie es geschafft. Die Großen der Modebranche stürzen sich alle auf sie – Gap, Kenzo, Guess. In Zukunft werden wir also noch viel von ihnen sehen und zuhören bekommen.
Hier einige Favorites der Fashionindustrie:
Alexander Wang (29)
Alexander Wang  ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum wir Mädels eine Militär- bzw. Parker Jacke mit Leder Armen tragen. Der 29-jährige Taiwan-Amerikaner gilt als einer der Top Designer. Nach seinem Fashion Studium an der renommierten „Parsons New School of Design“ in New York, gründete er sein eigenes Label. Bereits 2007 kam sein Durchbruch mit seiner ersten Kollektion, die ihn in die erste Liga der Mode Branche katapultierte. Er setzt Trends mit seinen bequemen Street Looks, indem er z.B. Klassiker wie das weiße T-Shirt oder den graue Sweater verwendet.
Phillip Lim (39)
Phillip Lim hat in Kalifornien Hauswirtschaft studiert, als er  seine Leidenschaft für die Mode entdeckte. 2005 gründete der Thailänder sein Label 3.1 Phillip Lim in New York. Seine eleganten und unkomplizierten Entwürfe haben immer „einen Touch Wahnsinn“, wie er selbst sagt.
Jason Wu (30)
Um ihm eine bessere Zukunft zu bieten, zogen seine Eltern damals von Taiwan nach Kanada. Früh erkannte man sein Talent. Mit bereits 17 wurde er Kreativdesigner bei einem Spielzeughersteller. Nach der Design-Ausbildung an der New Yorker Parsons New School of Design und einem Praktikum bei Narciso Rodriguez, gründete er sein eigenes Label. Seine internationale Größe und endgültigen Durchbruch schaffte er dann 2009, als Michelle Obama beim Vereidigungsball ihres Mannes einer seiner Kreationen trug. Seine Mode ist bekannt für seine Verspieltheit kombiniert mit Haute Couture-Elementen und extravaganten Accessoires, und lässt sich so beschreiben: weiblich, detailreich, amerikanisch.
Thakoon Panichgul (38)
Der Thai-Amerikaner studierte an der Boston University. Doch anders als erwartet, landete er nicht in der Wirtschaft, sondern in der Mode. Nach seinem Engagement bei J.Crew, arbeitete er als Modeassistent bei der New Yorker Zeitschrift Harper’s Bazaar und studierte nebenbei an der Parsons School of Design. 2004 lancierte er sein Label und wurde von Vogue Chefin Anna Wintour endeckt. Schnell entwickelte er sich zum Liebling der Modewelt und begeistert mit minimalistischen, feministischen Looks, die zusammengesetzt sind mit neuen Schnittlinien, ausgefallene Farben und Muster.
Derek Lam (46)
Auch Derek Lam besuchte die Parsons School of Design. Nach seinem Abschluss arbeitete er für Michael Kors als Designer und gründete 2002 mit seinem Businesspartner Jan-Hendrik Schlottmann ein Label unter seinem Namen. Derek Lam ist bekannt für seinen luxuriösen, aber dennoch urbanen Look und exakten Schnitten.
Joseph Altuzarra (29)
Joseph Altuzarra gilt als coolster Designer New Yorks. Eins verließ er seine Heimatstadt Paris, um ein Praktikum bei Marc Jacobs in New York zu machen. In New York ist er dann auch geblieben. 2008 debütierte er mit seinem eigenem Label und wurde bekannt durch seinen tragbaren und modernen Look, die den amerikanischen Style mit französischer Couture verbindet, und durch köperbewusste, feine Schnitte und simplen Glamour überzeugt.
Prabal Gurung (38)
Prabal Gurung hatte es nicht immer leicht. Geboren in Singapur, aufgewachsen in Nepal, studiert in Indien, setzte er sich 1999 in New York nieder, und begann neben seiner Ausbildung an der Parsons School seine Karriere bei Donna Karan. 2009 lancierte er seine erste eigene Modelinie und verblüfft seitdem mit seinen Cocktailkleidern, einem Spiel von architektonischen Schnitten, Texturen und Colour-Blocking.
Anna Sui (48)
Anna Sui hat schon früh mit ihrer ersten Kollektion debütiert, und zwar 1980. Erfolgreich die Ausbildung an der Parsons School of Design abgeschlossen, hat sie danach für zahlreiche Modeunternehmen gearbeitet bevor sie 1991 ihr eigenes Label gründete. Die Fashion Crowds lieben ihre Hippie und Puzzle Looks, die sich aus Kitsch, edlen und provokativen Elementen zusammensetzt.
Doo Ri Chung (39)
Bereits als Kind hat Doo Ri Chung sich für Mode interessiert. Nachdem die Koreanerin dann die Parsons School of Design beendet und reichlich Erfahrungen bei Banana Republic und Geoffrey Beene gesammelt hatte, gründete sie 2001 ihr erstes Label mit Doo.ri. 2003 debütierte sie mit ihrer ersten Kollektion und wurde bekannt durch ihr Spiel mit Kontrasten und komplexen Drapierungen. Heute wird sie von allen gefeiert. Ihre Kollektionen findet man in sämtlichen Luxuskaufhäusern dieser Welt, von Barneys in New York bis Harrods in London. In 2009 kam ihr zweites Label Under.ligne dazu, die Mode zu kleineren Preisen verkauft.
Vera Wang (63)
Was wäre die Liste ohne Vera Wang, einer der bekanntesten Fashion Designerinnen New Yorks. Ihre Karriere begann 1969 bei der Zeitschrift Vogue, wo sie zur Moderedakteurin aufstieg. Später wechselte sie zu Ralph Lauren, wo sie als Design Director arbeitete. 1990 lancierte sie ihr eigenes Modelabel, das speziell auf Brautmode zielte. Seitjeher sind ihre Hochzeitskleider weltweit berühmt. Sie stehen für die moderne Frau und verkörpern traditionelle Eleganz. Neben ihrer Tätigkeit für ihr eigenes Label, kreiert Vera Wang exclusive für die amerikanische Kette Kohl’s die Prêt-à-porter Kollektion „Vera Wang“.
 
 

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