Nachhaltige Dominanz von Puma in Indien
„Menschen, die ihre Mitfahrgelegenheit auf den Dächern überfüllter Züge nutzen. Abgemagerte halbnackte Kinder, die um ihr Essen betteln müssen.“
Wenn man an eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt denkt, sind es vornehmlich solche Bilder, die einen als erstes in den Kopf schießen. Dass in Indien einmal der drittgrößte Sportartikelhersteller der Welt Fuß fassen könnte. Bislang undenkbar.
Der erste Nachhaltigkeits-Store von Puma in Indien
Doch genau das hat Puma jetzt getan. In Indiranagar, einem Vorort von Bangalore, eröffnete der fränkische Sportartikelhersteller den wohl einzigartigsten Nachhhaltigkeits-Store weltweit.
„Wie passt denn das nur zusammen?“ stellt sich die Frage. „Soll Puma nun den Ärmsten der Armen Schuhe verkaufen?“
Beste Einkaufslage
„Wird Puma überhaupt jemals in einem Land, in dem Armut eine große und offensichtliche Rolle spielt, schwarze Zahlen schreiben?“
Die Bedenken der Kritiker sind nicht von der Hand zu weisen. Doch die Konzernzentrale weiß genau was sie tut.
Sie hat den 800 Quadratmeter großen Store nicht nur in einer der besten Einkaufslagen Indiens positioniert, sondern auch Indien sofort als aufstrebende Konsummacht hinter China erkannt.
Nachhaltig beeindruckend
Damit allein China den Rang abzulaufen, wäre natürlich etwas übermütig. Dazu braucht es schon mindestens auch die Tatkraft, den Ehrgeiz und den Fleiß von lokalen Firmen vor Ort.
Nur so konnte in Zusammenarbeit mit Puma der wohl einzigartigste Nachhaltigkeits-Store der Welt entstehen. Wer dabei jetzt an einen protzigen Prachtbau denkt, bei dem wertvolle Materialien und Ressourcen nach chinesischem Vorbild ohne Rücksicht auf Umweltschutz verwendet wurden, irrt gewaltig.
Ganz gezielt wurden neue Maßstäbe im Einzelhandel durch die Verwendung von recycelbaren Materialen vor Ort gesetzt.
Stahl aus alten recycelten Fahrrädern und Dosen. Ausschließlich recyceltes Holz. Eine begrünte Dachterrasse als Hitzeschutz.
Porotherm-Ziegel, hergestellt aus dem Schlamm umliegender Seen, als Klimaanlagenersatz.
Und eine energieeffiziente Fotovoltaik-Anlage.
Bring me back- Das Recycelprogramm für jedermann
Und es hört nicht beim Bau auf. Auch das Sortiment entspricht umweltverträglichen Kriterien: Bio Baumwolltextilien und die extra für Afrika hergestellte „Wilderness Kollektion“ sind der Renner.
Puma geht damit als einer der ersten in der Sportartikelbranche das Thema Recycling bzw. Wiederverwendung von Materialien offensiv an.
Erst vor kurzem startete Puma in Deutschland das Produkt-Recycling mit dem Aufstellen von Puma Recycelingbags.
Kunden können dort ihre abgetragenen Schuhe- ganz gleich von welcher Marke- hineinwerfen.
Die Schuhe- werden dann je nach Zustand- in ihre Einzelteile zerlegt oder für neue Rohstoffe und Produkte weiterverwendet.