Mit Vox hinter den Kulissen von Karl Lagerfeld

Es wird einfach nicht ruhiger um Karl Lagerfeld. Mittlerweile gibt es den Creative Director von Chanel und Fendi sogar als Comicpuppe zu kaufen, er entwirft Mode für das Münchener Oktoberfest und hat zusätzlich zu all dem auch noch angefangen Möbel für das italienische Label Cassina zu fotografieren. Jetzt ehrt der TV-Sender Vox den Tausendsassa  in Form einer vierstündigen Dokumentation am 7. September. Unter dem Titel „Mode als Religion“ wird von seinem Leben und Schaffen in Paris, seinen Models, Kunden aber vor allem von seinen kreativen Visionen und seiner tiefen Beziehung zur Mode erzählt. Über 16 Monate gewährte Karl Lagerfeld hierfür den Journalisten Einlass in seine privaten Räume, Studios und Shows. Ergänzt wird die Dokumentation zusätzlich mit Kommentaren und Interviews von engen Freunden  und Bekannten des Modeschöpfers wie  Diane Kruger, Sarah Jessica Parker, Suzy Menkes oder Milla Jovovich.

Foto: Flickr/Sibbi
Foto: Flickr/Sibbi

Der Papst der Modewelt
Besonders interessant dabei ist die Inszenierung des Films.   Regiesseurin Martina Neuen will nicht nur  die kontroverse Natur des Modeschöpfers zeigen, sondert debattiert in diesem Zusammenhang vor allem den Umstand, dass sich Karl Lagerfeld immer wieder selbst als Modepapst bezeichnet.
Dabei lässt sie sogar Neurologen zu Wort kommen, die erklären dass das Gehirn und die Emotionen eines Fashionistas und eines Gläubigen ganz ähnlich reagieren. Die VOGUE wird mit der Bibel und Models mit Engeln verglichen. Und in der Tat, lebt sowohl Mode als auch Religion von mächtigen Symbolen, einer eingeschworenen Gemeinde, Ritualen und einem Glauben, mit König Karl als ihr Oberhaupt.

Mode als neue Religion?
Bitterernst sollte man den Film allerdings nicht nehmen , betont  die Regisseurin immer wieder in  Interviews. Erlösung und Ewigkeit aus der Mode sollte man hier nicht erwarten.
Sehenswert bleibt die Dokumentation natürlich trotzdem.  Zeigt sie dem Zuschauer das  Gesamtkunstwerk Karl Lagerfeld doch endlich von einer Seite, die ihn und seine Exzentrik verständlicher macht.

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