„Gottschalk live“ wird abgesetzt
Aus für „Gottschalk live“. Der Vorabend-Talk mit Thomas Gottschalk wird abgesetzt. Das beschlossen die Intendanten der ARD gestern Nachmittag auf einer Konferenz. Grund sind die schlechten Zuschauerzahlen. So hatte „Gottschalk live“ zuletzt nur 1,4 Prozent Marktanteil, Negativrekord und zu wenig für den ARD-Vorabend. Die ARD- und WDR-Vorsitzende Monika Piel schlug vor, von einer Ausstiegsklausel Gebrauch zu machen. Diese sieht vor, dass der 7. Juni der letzte Sendetermin sein wird, wenn der durchschnittliche Marktanteil bis zum 20. April unter zehn Prozent liegt. Diese Hürde von zehn Prozent wird „Gottschalk live“ wohl nicht meistern. Mit Beginn der Sommerpause wird die Sendung nun eingestellt, wie die ARD mitteilte. Zuvor war die Sendung bereits mehrfach verändert worden. So wurde die Studiokulisse umgebaut und Zuschauer ins Studio geholt. Außerdem entschied sich die ARD, die Sendung nicht mehr live auszustrahlen sondern aufzuzeichnen. Mehr Zuschauer brachte das aber nicht. Ab Juni wird das Vorabendprogramm der ARD wieder so aussehen wie vor dem Start von „Gottschalk live“. Eine optimale Lösung auf lange Sicht ist das aber nicht. Gottschalk wurde ja gerade verpflichtet, um dem Programm frischen Wind zu geben und die schon zuvor schlechten Quoten aufzubessern.
Schon im März gingen Spekulationen um das Aus der Show von Thomas Gottschalk um. Damals sprach sich bereits eine Mehrheit der Senderchefs dafür aus, von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen. Zu dem Zeitpunkt dementierte die ARD-Chefin die Absetzung der Sendung aber noch. Anscheinend hoffte sie, dass ein Relaunch der Show die Zuschauerzahl in die Höhe treiben wird. Doch weit gefehlt – die Umstrukturierung der Sendung durch Markus Peichl, der auch schon Redaktionsleiter der Talkshow von Reinhold Beckmann war, brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Vor allem für die Produktionsgesellschaft Grundy Light Entertainment ist dies ein harter Schlag. Anscheinend zählt das Talk-Format nicht zu den Stärken der Produktionsgesellschaft, die auch Shows wie „Deutschland sucht den Superstar“ und „Das Supertalent“ produziert.
Auch Thomas Gottschalk trifft diese Entscheidung hart. Einen langfristigen Imageschaden wird er aber wohl kaum davontragen. Der Moderator ist eine Ikone im deutschen TV-Business. Wie es für den blonden Lockenkopf weitergeht, steht noch nicht hundertprozentig fest. Er wird eventuell noch einige Galen im ARD-Programm moderieren, sodass die Zusammenarbeit anscheinend auf jeden Fall fortgesetzt wird. „Wir werden nun in aller Ruhe gemeinsam über eine Zusammenarbeit in anderer Form nachdenken“, sagt Monika Piel.