Die Generation Zukunft

In London wird eine neue Gruppe junger Designer immer populärer. Ihr Stil: futuristisch. Ihre Designs führen den Träger in das digitale Zeitalter. Sie mischen die Modewelt komplett neu auf. Von Trendforschern und Modeexperten wird diese neue Generation Londoner Labels auch „Generation JPG“ genannt. Zu dieser Generation gehören Labels und Designer wie Erdem, Peter Pilotto, Edun Giles, Jonathan Saunders und Roksana Illincic. Im Gegensatz zu Designerin wie Karl Lagerfeld, der sich von seinen Musen inspirieren lässt, holt sich die Generation JPG ihre Kreativität woanders. Sie surfen im Internet und suchen nach inspirierenden Bildern und Texten. Sie collagieren am Computer die verrücktesten und außergewöhnlichsten Prints. Die Technik eröffnet dabei ganz neue Möglichkeiten, sodass selbst optische Täuschungen auf der Kleidung umgesetzt werden können.
Eine von ihnen ist auch Mary Katrantzou, die in der Modewelt auch meist nur noch die „Queen of Prints“ genannt wird. „Meine Maus ist mein Pinsel,“ sagt sie. Die gebürtige Griechin wohnt mittlerweile in London und sorgt dort mit ihren außergewöhnlichen Prints auf ihren Stücken für Furore. Bunte Trompel’OEil-Kleider und Lampenschirm-Röcke, die kaleidoskopartig bedruckt sind, gehören zu ihrer Kollektion. Sie bilden einen Gegentrend zu der sich im Moment auf dem Höhepunkt befindenden Céline-inspirierten Purismusära. Die Kleidungsstücke von Mary Katrantzou sind regelrechte Kunstwerke: ein rotes Rokoko-Samtkleid, dessen Korsett eine Schreibmaschine ziert und Kristallperlen-Stickereien, die 3-D-Effekte erzeugen. Ihre Kollektionen sind mittlerweile in über 200 Modegeschäften weltweit erhältlich, darunter Selfridges, Barneys, Mytheresa, Stylebop und Net a Porter. Zahlreiche Promis und Modeexperten sind Fan ihrer Mode. So trug beispielsweise die Editorin und kreative Beraterin der Vogue Japan, Anna Dello Russo, schon ein Kleid von der Designerin. Für ihre Designs hat Mary Katrantzou schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 2010 den Swiss Textile Award, 2011 den British Fasion Council Award in der Kategorie „Emerging Talent“ sowie den UKFT Export Award in der Kategorie „Designer Business“, und 2012 den ELLE Style Award in der Kategorie „Young Designer“ sowie den The Luxury Briefing Award in der Kategorie „Emerging Luxury Leader“.
Auch andere futuristische Designer warten mit außergewöhnlichen Prints auf. Nicolas Ghesquière designt High-Tech-Stücke mit Schlangenlederoptik. Edun kombiniert Punk-Prints mit Safari-Mustern. Giles arbeitete in seine Werke Brandlöcher ein und verziert sie gleichzeitig mit Swarowski-Kristallen. Die Marke Akris zeigt Pinselstrich-Muster. Das amerikanische Duo Proenza Schouler hat schmale Lederstreifen in nepalesische Muster gewebt.
Der neue Trend geht auch an den großen Modehäusern dieser Welt nicht vorbei. Dolce & Gabbana haben mittlerweile auch blumengeschmückte Schönheiten und Prada zeigt flimmernde Bad Taste-Retromuster auf seinen Kleidungsstücken.

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