Die Akte John Galliano ist noch nicht geschlossen
Nicht allzu lange ist es her, dass John Galliano als Kreativdirektor vom Unternehmen Dior fristlos gefeuert worden ist und der Luxuskonzern LVMH ihm nach gewisser Zeit das eigene Label „John Galliano“ sogar entzogen hat. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere hat ihn der alkoholisierte und antisemitische Auftritt in seinem Stammlokal „La Perle“ im Pariser Viertel „Le Marais“ eine Geldstrafe von 6.000 Euro auf Bewährung gekostet. Nach einem kurzen Auftauchen bei der Hochzeit von Kate Moss, für die er das Hochzeitskleid entworfen hat, ist er jedoch schnell wieder abgetaucht. Der Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik soll Gutes bringen und zumindest das Alkoholproblem besänftigen. Auch bei seinen Kollegen hat dieser Auftritt sehr viel Unmut ausgelöst. So hat Karl Lagerfeld sein Verhalten ebenfalls stark kritisiert und ihn als unzivilisierten Menschen dargestellt. Ein Mensch, der so viel Geld verdient habe, solle sich zivilisiert verhalten und nicht wie ein betrunkener Obdachloser, sagte Lagerfeld. Darüber hinaus ist auch der Posten des Kreativdirektors bei Dior noch immer unbesetzt, sogar Marc Jacobs hat sich zurückgezogen, obwohl er stark im Gespräch war. Die italienische Chefin der Vogue „Franca Sozzani“ fordert, ihn zurückzuholen, schließlich verlangt dieses Modehaus nach einem Kreativdirektor, der in der Lage ist, diesen für Frankreich so wichtigen Konzern weiterzuführen.
John Galliano hat sein Verhalten vor Gericht mit Stress und Alkohol begründet, weder sei er ein Rassist noch ein Antisemitist, doch habe er versucht den steigenden Stress durch Alkohol und Tabletten zu bekämpfen, was ihn zu einem unkontrollierbaren Verhalten gebracht habe.