Kuhle Mode – Kleidung aus und von Qmilch

Schon Kleopatra wusste, dass Milch gut für die Haut ist und badete regelmäßig in der weißen Flüssigkeit. Jetzt können wir unsere Haut jeden Tag mit Milch umgeben. Die Mikrobiologin und Designerin Anke Domaske aus Hannover schöpft aus dem Hauptbestandteil der Milch, Kasein, eine Stofffaser und entwirft damit stylische Kleidungsstücke.

Auch Germany's Next Topmodel Sara Nuru trug schon Qmilch-Kleider von Anke Domaske, Foto: © ds1987 / http://www.flickr.com/photos/10409113@N08/3467758026
Auch Germany’s Next Topmodel Sara Nuru trug schon Qmilch-Kleider von Anke Domaske, Foto: © ds1987 / http://www.flickr.com/photos/10409113@N08/3467758026

Der Stoff, der aus der Kaseinfaser entsteht, fühlt sich ähnlich soft und fließend wie Seide an. Die weiche Oberfläche verhindert Hautirritationen, gibt ein optimales Hautgefühl und ist daher nicht nur für Allergiker eine Top-Alternative zu Kleidern aus chemiebehandelten Stoffen. Dabei ist der Stoff sogar bei 60 Grad waschbar und weitaus günstiger als Seide. Auch deutsche und internationale Promis sind begeistert von den umweltschonenden und gesundheitsfreundlichen Fashion-Pieces. So trugen schon die Moderatorinnen Frauke Ludowig und Annemarie Warnkross, Germany’s Next Topmodel-Gewinnerinnen Barbara Meier und Sara Nuru und Schauspielerin Mischa Barton die Kleider von Qmilch.

Die Idee entstand aus der Not heraus. Ursprünglich wollte Anke Domaske nur ihrem Großvater helfen, der aufgrund einer Krankheit sehr empfindlich auf äußere Umwelteinflüsse reagiert und deshalb nur komplett chemiefreie Kleidung tragen kann. Bei ihren Forschungen und Experimenten entdeckte die 28-Jährige dann das Potential des Stoffs Kasein. In Zusammenarbeit mit dem Faserinstitut Bremen (FIBRE) entwickelte sie das Verfahren zur Faserproduktion aus dem Milchbestandteil. Sie gründete die Firma Qmilch und meldete ein Patent auf die erste 100-prozentige Bio-Milchfaser an. Denn die Produktion der Milchfaser erfolgt vollständig unter der Vorgabe, Ressourcen zu schonen. So verwendet Anke Domaske statt Trinkmilch die 20 Prozent der produzierten Milch, die jeden Tag weggekippt würden, weil sie den Anforderungen der Lebensmittelproduktion nicht genügen.

Erwerben kann man die Qmilch-Pieces über das Fashion-Label MCC. Dieses gründete Anke Domaske bereits im Alter von 19 Jahren. Mittlerweile ist das Modelabel weltweit bekannt. Anfangs empfand die Designerin den Spagat zwischen ihrer Design-Tätigkeit und ihrem Studium der Mikrobiologie als eine schwere Herausforderung. Umso glücklicher war sie, dass sie ihre beiden Leidenschaften dann mit ihrer Milchfaser-Entdeckung verbinden konnte. Die Website des Labels MCC (www.mcc-style.com) gibt einen Überblick über die aktuelle Kollektion 2012. Aufgrund der hohen Nachfrage nach der Milchfaser – auch von außerhalb der Bekleidungsindustrie, wie Auto-, Möbel- und Heimtextilienhersteller, sowie der Medizintechnik – wird der Online-Shop derzeit neu strukturiert und aufgebaut und öffnet wieder Ende März. Ab dann kann man die Qmilch-Kleider im Wert von 100 bis 179 Euro wieder online kaufen.

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7 Kommentare

  1. Na toll, jetzt wird noch mehr Milch produziert. Es lebe die Massentierhaltung! Wenn das Geschäft erst läuft, schaut doch niemand mehr drauf, wo die Milch wirklich herkommt.

  2. Bille: Naja allein in Deutschland werden 2 Millionen Tonnen !!nicht verwendbare!! Milch in Deutschland weggeworfen, ich denke es wird eine ganze weile dauern bis sich das auf eine Steigerung von Massentierhaltung auswirkt falls das überhaupt der Fall sein wird. Außerdem denke ich es ist besser aus ein Abfallprodukt etwas Sinnvolles zu machen als es einfach weg zu werfen, Zudem wird keine Erdöl bei der Herstellung verwendet.

  3. Die Milch, die weggeworfen wird, ist NICHT MEHR verkehrsfähig. Würde sie gar nicht erst produziert, fällt sie auch nicht an! Es wird sich zwar keine steigerung auf die massentierhaltung auswirken, aber schon gar keine Senkung!
    Außerdem: Selbst wenn das Abfallstoffe sind, aus schon produzierter Milch, ist das doch nie und nimmer nachhaltig!
    Da werden Tierbabys dafür seinen Mammis weggenommen, meist getötet, um die Milch zu gewinnen. Zusätzlich wird Regenwald für den Futtermittelanbau für die Kühe abgeholzt.
    Egal, ob Abfallstoff oder nicht!
    Und das alles für so einen unnötigen Quatsch! Als ob wir noch nicht genug zum Anziehen hätten! Die Altkleiderkontainer quellen über mit fast neuer Kleidung! Es gibt zig Stoffe, die wirklich nachhaltig sind! Da braucht es keine solchen Falschdarstellungen!

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