Die Handwerker der Luxuslabels

Die meisten Luxusmodemarken setzen immer noch auf traditionelles Handwerk. Hier findet man keine Ware mit Etiketten wie „Made in Bangladesh“ oder „Made in China“. Labels wie Hermès und Talbot & Runhof leisten sich geniale Handwerker, die alle Stücke mit einer Liebe, Sorgfalt, Geschicklichkeit und Detailversessenheit herstellen, die ihresgleichen sucht. Da gilt es nicht nur den Marken, die immer noch auf perfektes Handwerk setzen, ein Lob zu machen, sondern auch den Kunden, die immer mehr begreifen, dass die Tugenden der Mode wie Sorgfalt, Geschicklichkeit, Kunstverstand und Detailversessenheit eben auch etwas kosten.
Die Experten von Hermès
Hermès beschäftigt gleich mehrere spezialisierte Handwerker, darunter einen Sattler in Paris, einen Seidendrucker in Lyon und einen Porzellanmaler in Nontron. Die Stellen der Handwerker gibt es schon seit über 150 Jahren. Das Handwerk ist eine sehr zeitintensive Kunst. Um eine Hermès Handtasche herzustellen, benötigen die Spezialisten zwischen 15 bis 20 Stunden. Auch die Fertigung eines Sattels nimmt so viel Zeit in Anspruch. Und ein Seidentuch kann von der Phase des Entwurfs bis zu seinem Verkauf mal gut und gerne zwei Jahre benötigen. Doch bevor sie überhaupt eine Tasche oder ein Tuch anfertigen dürfen, werden die Handwerker bei Hermès lange und sorgfältig ausgebildet. „So präzise wie die Hände unserer Täschner ist keine Maschine,“ sagt Isabelle Arnardi, die Produktmanagerin für Taschen und Leder bei Hermès. Zu Ehren seiner Handwerker organisiert Hermès derzeit eine exklusive Wanderausstellung unter dem Namen „Festival des Métiers“. Bei der Ausstellung haben die Kunden des Labels die einmalige Möglichkeit, den Meistern über die Schulter zu schauen.
Qualitativ hochwertige Stücke
Neben Hermès setzen auch viele andere Marken auf Handwerk. Doch woran erkennt man qualitativ hochwertige Stücke? Der Designer Adrian Runhof von Talbot & Runhof sagt, dass man nicht immer sofort sehe, ob ein Kleid von Hand gefertigt worden sei. Doch fühlen könne man es. „Ein handgemachtes Teil hat die Aura von Liebe, Hingabe, Geschmeidigkeit und Zärtlichkeit,“ sagt er. Bei der Marke Ludwig Reiter werden noch rahmengenähte, per Hand verarbeitete Schuhe hergestellt. Diese würden erst im Alter schöner, erklärt Till Reiter, der Geschäftsführer von Ludwig Reiter. Das Problem bei Schuhen ist, dass sie in neuem Zustand kaum von Imitationen zu unterscheiden sind. Erst nachdem man sie eine Weile getragen hat, stellt sich der Unterschied heraus.

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